Marktentwicklung im Rückblick
Woche vom 29.04.2024 - 05.05.2024
Weizen: Höchster Wochengewinn seit mehr als zwei Jahren
Der meistgehandelte September-Future legte am Freitag um 3,75 EUR auf 235,25 EUR/t zu und verbuchte damit einen Wochengewinn von 20,25 EUR (9,4%). An den US-Börsen ging ebenfalls weiter Richtung Norden, wobei die Gewinne in Kansas und Minneapolis deutlich größer ausfielen als in Chicago. Der meistgehandelte Juli-Weizen schloss am Freitag an der CBoT mit einem Plus von 1,75 ct bei 622,25 ct/bu (215 EUR/t) und damit das siebte Mal in Folge höher. Der Wochengewinn erreichte so 55,5 ct (9,8%). Einen stärkeren Anstieg der Preise innerhalb einer Woche gab es zuletzt nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Getrieben wird die Rally am Weizenmarkt weiter von der Trockenheit in Südrussland und den südlichen Plains der USA. Die EU-Kommission senkte ihre Prognose für die EU-Weichweizenernte am vergangenen Donnerstag um 600.000t auf 120,2 Mio t, das sind 4,8 Mio t weniger als im Vorjahr und wäre das schlechteste Ergebnis seit vier Jahren. Die aktuellen Prognosen von Strategie Grains (121,8 Mio t) und Coceral (123,2 Miot) liegen etwas darüber. Belastet wird der EU-Markt durch hohe Endbestände, die laut EU-Kommission 2023/24 bei 20,4 Mio t liegen sollen, das sind 500.000t mehr als in der vorherigen Prognose. Das heißt, auch bei einer kleineren Ernte bleibt das Weizenangebot in der EU groß. Bis zum Ende der Saison 2024/25 sollen die Bestände auf 12,2 Mio t abgebaut werden.
Ölsaaten: Regen stützt Sojabohnen
Der Rapshandel an der Euronext schloss am Freitag mit Gewinnen. Der meistgehandelte August-Future legte um 1,50 EUR auf 459,50 EUR/t zu und baute so das Wochenplus auf 9,75 EUR (2,2%) aus. An der CBoT gaben Sojabohnen am Freitag nach. Der meistgehandelte Juli-Future verlor 2,5 ct auf 1.177,25 ct/bu. In der Wochenbilanz stand dennoch ein Plus von 11,5 ct (1,0%). Es war der erste wöchentliche Anstieg für Chicagoer Bohnen seit Mitte März. Der Sojabohnenmarkt wurde von Wettermeldungen gestützt. Niederschläge verzögern die Aussaat in den USA und die Ernte in Brasilien. Allerdings liegt Das Tempo bisher noch in einem normalen Bereich. Auch die Erholung der Palmölkurse in Malaysia trug zur freundlichen Stimmung bei. In Argentinien enttäuschen die ersten Sojabohnenerträge im Norden des Landes. Dies könnte eine Kürzung der bisherigen Ernteprognose von 51 Mio t erfordern, teilte die Getreidebörse in Buenos Aires mit. Begrenzt wurden die Gewinne in Chicago durch Inflationsdaten aus den USA. Die PCE-Kerninflationsrate lag im März unverändert zum Februar mit 2,8% höher als von Analysten erwartet worden war. Dies macht Zinssenkungen für die US-Notenbank unwahrscheinlicher und sorgt für einen festeren US-Dollar.
Mais: Verzögerungen bei der Aussaat
Die Mais-Futures gaben an der CBoT am Freitag leicht nach. Der meistgehandelte Juli-Mais verlor zum Handelsschluss 2 ct auf 450 ct/bu (166 EUR/t). In der Wochenbilanz stand dennoch ein Plus von 7 ct (1,6%). An der Euronext legte der Juni-Future um 1 EUR auf 208,5 EUR/t zu und baute damit den Wochengewinn auf 6,75 EUR/t (3,3%) aus. Niederschläge und kühleres Wetter im Corn Belt könnten die Aussaat in den USA verzögern. Bisher lässt sich der Rückstand aber noch ohne Probleme aufholen. Auf der anderen Seite erhalten die Böden Wasser, was sich in der weiteren Saison als segensreich erweisen könnte. Unklar ist, wie sich die niedrigen Preise auf die Maisfläche in den USA auswirken werden. In Frankreich hat die Maisaussaat Fahrt aufgenommen und erreicht nun 26% der geplanten Fläche, das sind 13 Prozentpunkte mehr als vor einer Woche, aber neun Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, meldete FranceAgriMer am Freitag. Der Fünfjahresdurchschnitt von 51% wird weiter deutlich verfehlt.